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New Work

Ein Rückblick auf 2020

Kurz vor Ende des Jahres kann man schon mal einen Rückblick wagen und einige erste Schlüsse ziehen. Das Ganze soll natürlich aus der Sicht des „New Work“ passieren, denn 2020 hat hier viel verändert.

Corona war sicherlich das beherrschende Thema des Jahres und auch aus Sicht der Transformation und Digitalisierung der Arbeit wohl der große Treiber der Entwicklungen. Plötzlich waren viele Arbeitnehmer und Arbeitgeber vor der Herausforderung, ihre Arbeitsweisen an die neue Situation anzupassen. Homeoffice war angesagt und für viele Unternehmen war es eine große Herausforderung, ihre Abläufe und die gesamte Zusammenarbeit anzupassen.

Auch wer bisher schon teilweises Homeoffice ermöglicht hatte, war gefordert. Es ist eben etwas Anderes, ob man 1-2 Tage pro Woche nicht im Büro ist oder über Monate am Stück. Dann rücken die technischen und organisatorischen Baustellen in den Hintergrund und das Soziale tritt nach vorn. Wie halte ich die Beziehungen innerhalb des Unternehmens am Leben? Die oft zitierte „Sehnsucht nach dem Schwätzchen an der Kaffeemaschine“ wird zum Thema. Die Krise brachte dabei auch sehr kreative Lösungen hervor. So konnte man Remote-Mittagessen oder ein Remote-Bier via Teams, Meet oder Zoom beobachten.

Auf der technischen Seite suchten viele Unternehmen ihr Heil in der hastigen Einführung von Kollaborationslösungen wie Teams oder Slack. Dass die Technik allein nicht die Lösung ist, fand man schnell heraus. Man kann nicht die täglichen Meetings zur Statusabfrage durch tägliche Zoom-Calls ersetzen. Gerade am Anfang hetzten Viele von einem Call zum Nächsten und waren weniger produktiv als im Büro. Das „ich habe es ja gesagt – Homeoffice funktioniert nicht“ kam schnell auf den Tisch. Dabei hat man übersehen, dass New Work keine technische Herausforderung ist, sondern eine Organisatorische. Arbeitgeber müssen mehr vertrauen und ihren Kontrollbedarf ablegen und Arbeitnehmer mußten lernen, sich mit den neu gewonnenen „Freiheiten“ zu arrangieren. Wer bis dahin immer auf konkrete Anweisungen gewartet hatte, stand vor einer großen Herausforderung und mußte selbst mehr Verantwortung für sich und das Unternehmen übernehmen. Das ist nicht leicht aber diese zwangsweise Transformation der Arbeit hatte hier etwas Gutes.
Die positiven Erfahrungen mit Homeoffice (neben all dem Streß durch Homeschooling etc.) werden dafür sorgen, dass das Rad nie wieder komplett zurück gedreht werden kann. Homeoffice wird, zumindest in Teilen wie 2-3-Lösungen, bleiben und für Arbeitnehmer ein Kriterium bei der Auswahl des nächsten Jobs werden. Die Möglichkeiten, sein Leben trotz Krise organisiert zu bekommen und zeitaufwändiges Pendeln zu vermeiden, sind einfach zu wertvoll.

Für den Kontakt zu Kunden und Partnern gab es auch viele Veränderungen. Viele Dienstreisen wurden ins Virtuelle verlagert. Dadurch wurde oftmals auch die Notwendigkeit von Reisen hinterfragt und das bleibt hoffentlich auch so bestehen. Zweifelsohne ist der direkte und persönliche Kontakt zwischen Menschen nicht zu ersetzen aber muß man für jedes halbstündige Meeting durch das halbe Land fahren? Sicherlich nicht! Die Erfahrungen mit alternativen Lösungen werden hängen bleiben und die Zusammenarbeit verändern. Hoffentlich wird dann auch die Qualität der Zusammenarbeit dauerhaft verbessert aber die Tendenzen waren gut sichtbar. Meetings wurden besser vor- und nachbereitet und damit produktiver. Da man nicht physisch vor Ort ist, kann man sich auch schneller aus einen Meeting ausklinken, wenn man nichts produktives mehr dazu beitragen kann.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Krisenjahr 2020 nicht nur zur „Zwangsdigitalisierung“ geführt hat, sondern damit auch die Art und Weise der Zusammenarbeit zwangsweise sehr stark verändert hat. Wenn 2021 hoffentlich wieder so etwas wie „Normalität“ (man definiere das bitte einmal…) eintreten wird, so werden doch viele positive Errungenschaften und Erfahrungen bleiben und die Art und Weise unserer Arbeit dauerhaft verändert haben.

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